
Bei den meisten Büchern erinnere ich mich nicht daran, wann und warum ich mich für eine bestimmte Form, Erzählstimme und Perspektive entschieden habe. Das ist oft intuitiv, ergibt sich aus ersten Schreibversuchen, manchmal ist es eine Kernszene, die sich aufdrängt und mir den Stil fast vorgibt. In diesem Fall ist es anders. Ich habe den Moment noch genau vor Augen, als diese Entscheidung fiel. Ich saß an einem der PCs in der Bibliothek des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln und hörte Tondokumente von Zeitzeugen ab. Ich war noch unsicher, wie ich mit dem Thema, dass ich mir vorgenommen hatte, umgehen sollte.